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Web Lernen: So einfach funktioniert es.

FamilienSPICK – das Schweizer Familienmagazin – hat einen tollen Artikel über Web Lernen publiziert. Herzlichen Dank an das ganze Team. Ein spezieller Dank gilt Manuela Bruhin.

 

Die Corona-Krise hat es verdeutlicht: Es besteht ein grosser Bedarf an

Nachhilfeunterricht. Dies brachte die beiden Studierende Nina und Lukas Jud

auf die Idee eines Nachhilfe-Start-ups «Web Lernen». Lernende aus aller

Welt helfen so denjenigen, die Unterstützung in Sachen Mathe, Geschichte oder

Sprachen brauchen – egal, wo sie sich gerade befinden. Wie der virtuelle

Unterricht funktioniert, erklären die Luzerner im Interview.


Ihr habt während der Corona-Krise eine Lernplattform für Nachhilfeunterricht ins Leben gerufen. Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Seit zwei Jahren geben wir privat Nachhilfeunterricht. Die Nachfrage war so gross, dass wir innerhalb kürzester Zeit 40 Nachhilfeschüler hatten. Diese konnten wir gemeinsam gut unterstützen. Doch als dann unser Sohn geboren wurde, konnte nur noch Lukas unterrichten. Im Lockdown haben wir uns dann eine Strategie überlegt, wie wir mehr Nachhilfeschüler kostengünstig und nachhaltig unterstützen können. Dabei ist «Web Lernen» entstanden. Eine E-Learning-Plattform mit über 50 verifizierten Nachhilfecoaches.



Ihr sagt, dass zwei Monate nach Startschuss bereits täglich vier bis fünf Buchungen eingehen. Hättet ihr mit diesem Erfolg gerechnet?

Wir haben gewusst, dass die Nachfrage nach Nachhilfeunterricht vorhanden ist. Die Corona Situation hat dieses Bedürfnis aber sicherlich noch verstärkt, gerade in Bezug auf Online-Nachhilfe. Um schnell wachsen zu können, haben wir ein Crowdfunding gestartet und Geld für eine Werbekampagne gesammelt. Die Funding-Schwelle haben wir schnell erreicht und fortan kommen täglich bis zu zwölf Buchungen rein, was uns unglaublich freut. Wir möchten mit «Web Lernen» Bildungslücken schliessen, indem wir den Spass am Lernen fördern, Lerntechniken auf den Weg geben und preisgünstigen Nachhilfeunterricht anbieten. Kurz nach Aufschalten der Plattform erreichten uns auch Nachhilfeanfragen aus dem Ausland – sogar Schülerinnen aus Äthiopien nutzen unsere Plattform. Auf der Plattform sind bereits einige Coaches aus dem Ausland, die Nachhilfeunterricht geben. So bietet beispielsweise eine Spanischlehrerin aus Valencia Spanisch an und ein Student aus Holland Englisch, Französisch und Niederländisch.


Was sind es noch für Menschen, die auf die Plattform zurückgreifen?

Auf der Plattform bieten wir Nachhilfe von der Primarschule bis zum Studium an. Wir sind sehr erfreut, dass das Konzept auf allen Altersstufen so gut ankommt. «Web Lernen» wird genutzt, wenn man als Schüler Lernschwierigkeiten hat. Dann erarbeiten unsere Coaches mit den Lernenden diverse Lernstrategien, die dabei helfen sollen, Aufgaben lösen zu können. Genauso ist die Plattform aber auch für Lernende, die gefördert werden möchten. Mit ihnen erarbeiten die Coaches meist einen Lernplan.


Wie sieht die finanzielle Seite aus? Wie teuer ist eine Nachhilfestunde für den Nutzer?

Eine Nachhilfelektion dauert 55 Minuten. Jeder Coach bestimmt selbst, wie viel er für eine Lektionen verlangen möchte. So haben wir durchschnittliche Lektionspreise von 35 bis 55 Franken. Möchte man über einen längeren Zeitraum begleitet werden, bieten wir ein Sechser-Abo und ein Zwölfer-Abo an. Dabei profitiert der Kunde von einem Mengenrabatt von sieben, bzw. zwölf Prozent. Bei der Gründung von «Web Lernen» war es uns wichtig, qualitativ hochwertige und dennoch preisgünstige Nachhilfe anzubieten. So haben wir bewusst auf Online-Nachhilfe gesetzt, können uns deshalb teure Raummieten sparen und weil wir beide noch selber im Studium sind, sind wir nicht auf fixe Löhne angewiesen.



Wie sind die bisherigen Rückmeldungen der Nutzer?

Wir holen uns regelmässig Rückmeldungen bei den Lernenden und den Coaches ein, um an unserem Konzept zu arbeiten und es weiterzuentwickeln. Die Rückmeldungen sind bisher extrem positiv – das zeigt uns, dass wir mit unserem Konzept den richtigen Weg eingeschlagen haben. Dies freut uns riesig. Die Eltern schätzen es, dass ihr Kind von zu Hause aus und in der gewohnten Lernumgebung Nachhilfeunterricht nehmen kann. Auch diejenigen, die zu Beginn noch etwas kritisch eingestellt waren gegenüber der Online-Nachhilfe, haben rasch die Vorteile erkannt. Sie sparen sich den Anreiseweg, die Konzentration ist hoch, da der virtuelle Blickkontakt stets gewährt ist und man kann jederzeit rasch Materialien austauschen und Screenshots von den Lektionsinhalten machen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man bei uns bis zu 24 Stunden im Voraus Nachhilfe buchen kann.


Worin bestanden die Herausforderungen bei der Umsetzung?

Wir sind junge Eltern und Studierende der Pädagogischen Hochschule Luzern. Unser finanzielles Budget ist beschränkt. Anfangs wollten wir die Plattform programmieren lassen, doch das war zu teuer. Deswegen haben wir uns eigenhändig während der Semesterferien daran gemacht und die technischen Voraussetzungen geschaffen.


Wie geht es nun weiter?

Wir stehen erst am Anfang. Das Potenzial ist riesig. Wir haben uns einen 5-Jahresplan aufgestellt und werden während dieser Zeit neue Features einbauen, um den Spass am Lernen zu fördern. Aktuell suchen wir aktiv Partner, die uns sponsern möchten, damit wir Lernenden einen Anreiz zum Lernen geben können, um die Motivation zu steigern.


Manuela Bruhin – FamilienSPICK


Artikel hier als PDF downloaden


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