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AutorenbildLukas von Web Lernen

Was braucht es für Skills, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein?

Wir von Web Lernen waren am Future Skills Forum Rheinfelden, wo es darum ging, Bildung und Wirtschaft näher zusammenzuführen.


Im Mittelpunkt stand die Frage, ob Erfolg lernbar ist und welche Skills, also Fertigkeiten es braucht, um erfolgreich zu sein. Mehrere Referentinnen und Referenten aus der Wissenschaft und Wirtschaft haben eindrückliche Referate gehalten.


Wir haben das Wichtigste in Kürze zusammengefasst.


Dr. Anina Christina Hille – Wirtschaftswissenschaftlerin und Dozentin für Wirtschaft

Wir leben und Arbeiten im Zeitalter der Transformation. Das führt zu einem wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und auch ökologischen Wandel.

Knut Bleicher sagte einmal dazu: «Wir arbeiten in Strukturen von gestern mit Methoden von heute an Problemen und Strategien von morgen, vorwiegend mit Menschen, die die Strukturen von gestern gebaut haben und das Morgen und Übermorgen innerhalb der Firma oder Organisation nicht mehr erleben werden.»

Führungskräfte der Zukunft müssen sich bewusst sein, dass wenn man die cleverste Person im Raum ist, ist man im falschen Raum. Man soll sich also stets neuen Herausforderungen stellen und sich weiterentwickeln.


Dr. Anina Christina Hille zieht das Modell der VUCA-Welt bei, um zu vergegenwärtigen, wie schwierig das Marktumfeld ist, mit dem Führungskräfte konfrontiert werden.

VUCA ist ein Akronym. Es bezieht sich auf die Begriffe:

volatility (Volatilität): Das Marktumfeld verändert sich häufig und umfassend.

uncertainty (Ungewissheit): Zukünftige Marktentwicklungen können nicht vorhergesagt werden.

complexity (Komplexität): Das Umfeld besteht aus vielen Elementen, die unbekannt sind.

ambiguity (Ambiguität): Informationen können unterschiedlich gedeutet werden.


Aktuell ist es so, dass die geburtenstarken Jahrgänge in Pension gehen und zu wenig Junge ins Erwerbsleben nachrücken. Es entsteht automatisch eine Verknappung der Arbeitskräfte. Diese Herausforderung kann man bewältigen, indem man einerseits ausländische Arbeitskräfte mobilisiert und andererseits verstärkt wiedereinsteigende Arbeitskräfte nutzt, welche beispielsweise aus der Mutterschaftspause zurückkehren. Zudem können Generationen länger in die Berufswelt eingebunden werden, indem sie bis in hohe Alter arbeiten. Dabei ist aber eine gezielte Weiterentwicklung oftmals notwendig, um am Arbeitsmarkt partizipieren zu können – ganz nach dem Motto «lifelong learning.» Dies erreicht man mit klassischen Weiterbildungen und Schulungen oder auch durch Mentorings und Coachings.


Für Unternehmen ist es zentral, dass der generationenübergreifende Wissenstransfer garantiert werden kann. Ältere sollen von Jüngeren lernen können und umgekehrt.


Die Hauptaussage vom Referat ist folgende: «It is not the strongest of the species that survive, nor the most intelligent, but the one more responsive to change.» - Charles Darvin.


Roland Brack - Gründer von BRACK.CH AG sowie Gründer und Präsident des Verwaltungsrats der Competec-Gruppe

Herr Brack verdeutlicht, dass wir uns immer an den Besten und Stärksten orientieren sollen. Im Bezug auf die Digitalisierung heisst das, dass wir zwar fortgeschritten sind, aber noch viel Luft nach oben vorhanden ist.

Er erklärt, dass man früher noch im Dorfladen eingekauft hat, dass es «gestern» zum Trend wurde, dass man mit ein paar Klicks von überall her einkaufen konnte und sich klar abzeichnet, dass IT-Skills (Softwareentwickler, IT-Projektmanager, IT-Anwendungsbetreuer, Data Scientists, IT-Security Experten) immer zentraler werden.

Heute, nach der Corona-Pandemie, ist es selbstverständlich, dass Herr und Frau Schweizer in minutenschnelle online einkaufen können – egal was.

Roland Brack investiert in einen radikalen Kundenfokus und braucht dafür gut ausgebildete Arbeitskräfte. Bei seiner Firma begann er schon sehr früh, eigene IT-Entwicklerteams aufzubauen und bildet bis heute sehr viele Lehrlinge (zum Beispiel Mediamatiker) aus. Wenn diese aus der Schule kommen, können sie meist noch gar nichts und bringen lediglich das Interesse mit. Er plädiert daher an alle Schulen, verstärkt in IT-Ausbildung zu investieren.

Seiner Meinung nach gibt es in der Schweiz leider zu wenig IT-Spezialisten, weshalb seine Firma sich an ausländische Arbeitskräfte gewandt hat.

Brack setzt auf eine grossartige Unternehmenskultur, um am Markt schnell zu sein, weil dieser sich stets verändert. Fehler werden dabei nicht als Scheitern angesehen, sondern als Erfahrung und am Ende soll man daraus lernen. Bracks Hauptaussage hierzu ist folgende: «Lieber pragmatisch vorwärtskommen, als perfekt stillstehen.» Es braucht entscheidungsfreudige Mitarbeiter, die bereit sind, was Neues zu wagen und auch zu Scheitern.

Wichtig ist es, das Ziel und nicht sich selbst ins Zentrum zu stellen. Man soll für eine Sache, welche man erreichen will, kämpfen und dafür alles geben.


Roland Brack ist Investor bei der Sendung «Höhle der Löwen Schweiz» und investiert immer wieder in Unternehmen mit Zukunftspotenzial. Skills, die die Kandidaten mitbringen müssen, sind folgende: Sie müssen gut im Team zusammenarbeiten können und gegenseitig Stärken erkennen und diese gezielt nutzen. Des Weiteren sollen sie optimistisch und dennoch bodenständig und realistisch sein. In der Welt des rasanten Wandels sollen sie offen für Neues sein – ganz nach dem Motto «think big, start small».


Roland Bracks Hauptaussage besagt, dass für ihn die zentralen Skills für das erfolgreich sein in Zukunft diejenigen sind, die es für den Prozess der Digitalisierung braucht. Er verdeutlicht zudem, dass Wissen immer mehr an Bedeutung verliert, weil alles im Internet zu finden ist und es viel wichtiger wird, dass Methoden erworben werden.



Dr. iur. Mascha Santschi Kallay – Rechtsanwältin und Kommunikationsberaterin

Frau Kallay beginnt ihr Referat mit folgendem Zitat: «Stay curious and leave your bubble!».

Die folgenden Ansätze erachtet sie als wichtig, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können:


1. Probiere aus, was dein Kopf in Ordnung findet, aber triff keine Entscheidungen gegen deinen Bauch.

2. Erkenne auch die Chancen, die sich ergeben, wenn etwas nicht nach Plan läuft.

3. Wenn dich etwas ärgert, ändere es. Kannst du es nicht ändern, so ärgere dich nicht.

4. Vernachlässige nicht deine Hardware (vermutlich Gehirn). Ganz nach dem Motto «mens sana in corpore sano», was übersetzt so viel bedeutet wie, ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.

5. «Stay curious and leave your bubble! Was bedeutet, dass man neugierig bleiben soll und die eigene Blase verlassen sollte – sich also neuen Herausforderungen stellt.


Zusammenfassend sagt sie, dass sie heute dort ist, wo sie ist, weil sie in der Vergangenheit mehrmals bewusst atypisches ausprobiert hat, wenn sie davon überzeugt war. Dank all diesen Erfahrungen weiss sie, was sie heute gerne macht und worin sie «einigermassen» gut ist. Sie hat zum Teil sehr bewusste, rationale Entscheidungen getroffen – manchmal waren es Bauchentscheide. Oftmals hat der Bauch sein Veto eingelegt, was sich im Nachhinein nie als falsch herausgestellt hat. Sie musste dies aber lernen.


Auf die Frage, ob Erfolg lernbar ist, antwortet sie mit folgender Hauptaussage: Jein. Erfolg an sich ist nicht lernbar, aber man kann lernen zu erkennen, wo sich die eigenen Stärken und Interessen verstecken, indem man sich aus dem gewohnten Umfeld entfernt und die vorgezeichnete Berufslinie immer wieder hinterfragt. Kombiniert man Interessen und Stärken, arbeitet man beharrlich auch an den eigenen Schwächen und bleibt die Freude erhalten, dann stellt sich der Erfolg ein. Wahren Erfolg ist für sie, wenn man in der eigenen Arbeit gut und glücklich ist.


Prof. em. Dr. Margrit Stamm – Erziehungswissenschaftlerin und emeritierte Professorin der Universität Fribourg

Ihr Lebensmotto ist es, wach & neugierig zu bleiben und immer nach vorne zu schauen.


Lebenskompetenzen schlagen Naturtalent und hohe Intelligenz! Intelligenz spielt somit nicht die Rolle, die wir immer meinen. Es gibt Menschen, die in hochstehenderweise über etwas Wissenschaftliches oder nicht Wissenschaftliches sprechen können, aber zum Lösen des Problems unfähig sind. Aber auch umgekehrt bringt Praxis allein keine Professionalität.


Grundlegend ist die Fähigkeit, das Fachwissen so anwenden zu können, dass es flexibel eingesetzt werden kann und damit zu Könnerschaft führt. Die praktische Intelligenz spielt dabei eine zentrale Rolle. Die überfachlichen Kompetenzen («Lebenskompetenzen» sind Kompetenzen, die wir bis ans Lebensende brauchen) spielen dabei eine entscheidende Rolle, was auch die Corona-Pandemie eindrücklich gezeigt hat. Wir mussten uns selbst organisieren, zielstrebig bleiben, Tage selbst strukturieren, hartnäckig sein und so weiter.


Ein geringer IQ (= Intelligenzquotient) kann mit einem Mehr an Lernen, dank Motivation und dank «wissen wie» kompensiert werden. Entscheidend für Erfolg ist die praktische Intelligenz. Um das zu verdeutlichen, erzählt sie den folgenden Witz:

Eine Juristin und ein Bänker sind zu Fuss in der Wüste unterwegs, als sie plötzlich einem Löwen gegenüberstehen. Da fasst die Frau in ihren Rucksack, holt ein Paar Turnschuhe heraus und beginnt, diese anzuziehen. Sagt der andere Mann zu ihr: «Bist du naiv! Glaubst du wirklich, du könntest wegen den Turnschuhen schneller laufen als der Löwe?» Entgegnet die Juristin: «Ich muss ja nur schneller laufen als du…».


Unter der praktischen Intelligenz versteht man, dass man in einem bestimmten Moment etwas tut, was genau das richtige für diese Situation ist. Nach Robert Sternberg ist die praktische Intelligenz ein Bestandteil der triarchischen Intelligenztheorie. Die analytische (Intelligenzquotient = IQ) und die kreative Intelligenz (neue Ideen und Lösungswege finden und Annahmen hinterfragen) spielen aber genauso eine Rolle.


Frau Stamm nennt zum Schluss als Hauptaussage fünf «Lebenskompetenzen» (überfachliche Kompetenzen), die ihrer Meinung nach am wichtigsten sind, um in Zukunft erfolgreich zu sein:

1. Selbstmotivation und Enthusiasmus

Erfolg muss aus einer inneren Überzeugung gewollt sein.

2. Zielorientierung und Strukturierung

Damit Ziele erreicht werden können, müssen sie so beschaffen sein, dass vor lauter Bäumen der Wald sichtbar bleibt.

3. Durchhaltevermögen («grit»)

Um langfristig erfolgreich zu sein, braucht es ein dauerhaftes Dranbleiben und Hartnäckigkeit.

4. Selbstkritik und Selbstvertrauen

Fehler, die man gemacht hat, sollen selbstkritisch reflektiert werden. Daraus entsteht Selbstvertrauen.

5. Frustrationstoleranz

Mit Misserfolgen und Niederlagen umgehen lernen: «Try again. Fail again. Fail better.» – Samuel Beckett


Unsere Nachhilfe-Coaches freuen sich, dich auf deinem Bildungsweg zu begleiten.

Gerne beraten wir dich, welcher Coach gut zu dir passen könnte – sodass du schnellstmöglich mit den Lektionen starten kannst, um deine Future Skills zu erwerben. Wir freuen uns auf deine Kontaktaufnahme per Mail info@web-lernen.ch oder auf deinen Anruf unter 076 701 04 71.

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